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Chronik

Auszug aus der Festschrift von 2002:

Die Freiwillige Feuerwehr Weingartsgreuth feierte vom 29. Mai bis 02. Juni 2002 in angemessener Weise ihr 125jähriges Gründungsfest.

 „Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr“,

dieser Wahlspruch war bereits damals zur Gründungszeit im 19. Jahrhundert das Leitmotiv für selbstlosen Einsatz der Wehrmänner an Hab und Gut der Allgemeinheit, und er ist es bis in die Gegenwart geblieben. Das Feuerwehrwesen verdankt seine Entstehung einer echt bürgerlichen Tugend: Der gegenseitigen Unterstützung in Not und Gefahr. Ihr widmet die Wehr ohne jede andere Rücksicht ihre Kraft und das Können.

Leider liegt keine Gründungsurkunde vor, doch wird laut einer Statistik des Bezirks- Feuerwehrverbandes Höchstadt/Aisch als Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Weingartsgreuth der 17. Dezember 1877 angegeben, somit begehte sie im Jahr 2002 ihren 125. Geburtstag. Sie befindet sich damit in guter Gesellschaft der Wehren vieler Nachbarortschaften, die Ebenfalls in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden.

Die Mitgliederzahl betrug damals 35 und die ersten Jahre der Entwicklung standen im Zeichen sehr bescheidener Fortschritte. Es ist aufschlussreich, etwas über die Ausrüstung zu erfahren: Die Dienströcke oder Dienstanzüge bestanden aus grauem Leinen, beim Einsatz wurden Lederhelme getragen, außerhalb des Einsatzes dunkelblaue Dienstmützen. Eine vierrädrige, nicht abprotzbare Druckspritze ohne Saugwerk war vorhanden, dazu 27 m Handdruckschläuche, gummiert mit Normalgewinde. Als Anzahl der Steiger- , Rettungs- und sonstigen Gerätschaften : 1 Ausstell-Leiter mit Stützstangen, 3 Dachleitern, 4 Steiglaternen, 2 Trompeten, 1 Hupe und 7 Pfeifen als Signalinstrumente.

1886 fanden 12 Übungen statt, ein Brand wurde außerhalb der Gemeinde bekämpft. Anlässlich einer weiteren Erhebung registrierte man 23 Brunnen in der Ortschaft und vier Feuerweiher.

Nach einer Inspizierung der Wehr erschien folgender Eintrag: „Schläuche sind schlecht und neu müssen angeschafft werden. Anschaffen von Schlauchbinden rätlich; Steiggurte, Leinen und Karabinerhäken vorhanden; Ausstell-Leiter zu schwach.

Aus einer Horbacher Aufzeichnung ist zu erfahren (v. Martin Lottes), dass 1892 die FFW Horbach seitens seiner politischen Gemeinde Schirnsdorf ihre erste Feuerwehrspritze erhielt.

1896, am 1.10.: „Vergebung des Baues zweier Spritzenhäuser, nämlich Schirnsdorf und Horbach, an den wenigst nehmenden Maurermeister Jakob Getenius, Mühlhausen Nr. 2, für 320,- M“.

Im Bayerischen Landes-Feuerwehrverband München stand 1905 in einer Broschüre zu lesen: „Seiner Königl. Hoheit Prinz Luitpold von Bayern, des Königreiches Bayern Verweser, haben laut höchster Entschließung des Königl. Staatsministeriums des Innern vom 24. Juni 1886 das Protektorat über die Freiw. Feuerwehren des Bayer. Landes-Feuerwehrverbandes allergnädigst zu übernehmen geruht“. – Die „Obrigkeitsmacht“ könnte hier nicht besser dokumentiert werden.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die Wehr reichlich Gelegenheit, ihre gute Einsatzfähigkeit und Schlagkraft unter Beweis zu stellen. Innerhalb von 24 Jahren, von 1912 – 1936, gab es zehn kleinere und größere Brände in der Ortschaft und in der Hammermühle. Die Ortschronik vermerkt dazu: „Ein Schadenfeuer löste das andere ab. Obwohl man im ganzen Dorf den bzw. die Brandstifter kannte, konnten die Täter nicht der verdienten Strafe zugeführt werden.

1936, am Gründonnerstag, wurde auch die Scheune und der Stall in der Hammermühle durch Brand vernichtet. Ein tragisches Kapitel in der Geschichte von Weingartsgreuth hat damit vorläufig seinen Abschluss gefunden.

1943 brannte die Schnepfenscheune nieder, während der Besitzer Michael Schnepf Heimaturlaub hatte. Er durfte so lange zu Hause bleiben, bis die Scheune wieder aufgebaut war.

Die Nachkriegsjahre bei der Wehr entwickelten sich analog der politischen Gemeinde und des wirtschaftlichen Aufschwungs. 1958 konnten zwei Motorlöschgeräte TS 6 angeschafft werden, die bis 1979 Verwendung fanden. Die alte Druckspritze wurde in den 60er Jahren demontiert.

Am 21. November 1971 wurde das neu Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchtrockenturm in einer würdigen Feierstunde eingeweiht; ein lang ersehnter Wunsch ging damit in Erfüllung.

Die einzelnen Wehrgruppen entwickelten einen beachtlichen Ausbildungsstand, viermal wurde die Prüfung für das Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt, zweimal in Silber und einmal in Gold.

In den letzten Jahren hatte man bei neun, zum Teil schwierigen Einsätzen in der näheren Umgebung technische Hilfeleistung durchgeführt. 1978 galt es, einen Zimmerbrand in der Bedienstetenwohnung der Raststätte Steigerwald/Nord zu löschen, und anfangs des Jahres 1979 bei der Firma Wichmann in Warmersdorf, wo man den Brand in einer Entenmasthalle erfolgreich bekämpfte. Der letzte Brand war im September 1991 bei der Familie Senft in Weingartsgreuth, bei dem fast das ganze Anwesen abbrannte.

Folgende Männer haben in der Freiwilligen Feuerwehr Weingartsgreuth als Kommandanten über Jahre hinaus gedient:

             Hans Gumpert – Fritz Thoma (Vater) – Georg Östheimer

             Hans Popp – Fritz Thoma (Sohn) – 1978 bis 1997 Hans Kunstmann

             1997 bis 2015 Klaus Endres  ab 2015 Bernd Fürstenhöfer

Ihnen sei besonders gedankt für ihre aufopferungsvolle Hingabe an die Wehr, für ihre Zuverlässigkeit und Treue, für ihren Idealismus. Sie haben am guten Ausbildungsstand der Wehr einen wesentlichen Anteil.

Zur Zeit (2002) gibt es in der Freiwilligen Feuerwehr 82 Mitglieder; für den eigentlichen Feuerschutz, mit den Horbacher Kameraden zusammen, stehen 27 Männer zur Verfügung.

Im Jahre 1966 wurde von 34 Personen zur Unterstützung der Feuerwehr ein Feuerwehrverein gegründet. Erster Vorsitzender wurde Johann Popp. Im Jahre 1974 wurde Walter Kühn zum ersten Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hat er bis heute inne.

Zweiter Vorsitzender bei Gründung wurde Hans Weichlein. Ab 1983 war Fritz Thoma, ab 1983 Fritz Schierer und seit 2001 Georg Fürstenhöfer zweiter Vorsitzender.

Die derzeitige (2002) Vorstandschaft setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorstand – Walter Kühn, 2. Vorstand – Georg Fürstenhöfer, Schriftführer – Hans Kunstmann und Kassier – Werner Schmitthammer.

1976 zeigte die Wehr, dass sie auch ein Herz für die ganz junge Generation hat: Ein Feuerwehrspielmannszug wurde gegründet. Der Initiator war Adam Dausch.

Nach monatelangen, fleißigen Überstunden hatte der Spielmannszug im Frühjahr 1977 bereits seinen ersten öffentlichen Auftritt. Von da an ging die Entwicklung ständig aufwärts. So war es eine logische Folgerung, dass der Verein daran interessiert war, das Treffen der Fränkischen Spielmannszüge nach Weingartsgreuth zu bekommen; zunächst als Werbung für den eigenen Spielmannszug in der Öffentlichkeit, aber auch als Ausschmückung des 100jährigen Jubiläums. Leider stellte der Spielmannszug 1986 die Tätigkeit ein.

Vom 15. bis 17 Juni 1979 fand das 100jährige Vereinsjubiläum im Festzelt am Sportplatz statt. Der Kommersabend mit der Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder wurde am Freitag, 15. Juni 1979, abgehalten.

Am Samstag, 16. Juni 1979, um 16.00 Uhr, fand eine große Schauübung beim Anwesend Schnepf mit zahlreichen Feuerwehren aus der Umgebung statt. Am Abend fand ein bunter Abend mit namhaften Künstlern im Festzelt  statt.

Der Sonntag begann mit einem klingenden Weckruf und Abholung der Vereine. Den Festgottesdienst hielt Pfarrer Winter. Die neu angeschaffte Fahne wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Anschließend gedachte man am Kriegerdenkmal der Toten und Gefallenen. Höhepunkt des Festes war der Festumzug mit über 75 Vereinen.

Dieses Feuerwehrfest war für die Feuerwehr und die Ortschaft Weingartsgreuth mit Horbach ein voller Erfolg.

Am 20. Juni 1980 wurde das erste LF8 von der Freiwilligen Feuerwehr Pullach bei München gekauft. Dieses gebrauchte Fahrzeug kostete damals 8.000,00 DM.

Zum Feuerwehrfest mit Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Kalteneggolsfeld (Gemeinde Heiligenstadt) im Jahre 1987 übernahm die Feuerwehr Weingartsgreuth die Patenschaft.

Das 1971 neu errichtete Feuerwehrgerätehaus wurde von 1995 bis 1998 umgebaut. Neben einer größeren Fahrzeughalle entstand im Dachgeschoss ein Schulungsraum für die aktiven Feuerwehrleute. Die Einweihungsfeier fand im Jahre 1978 im Festzelt vor dem Feuerwehrgerätehaus statt.

Zur Einweihung des Feuerwehrgerätehauses erhielt die Feuerwehr ein gebrauchtes LF8, da das Alte für den Feuerwehreinsatz nicht mehr tauglich war.